P wie PAARLBROT
Das typische Vintschger Brot ist das dunkle Paarlbrot: Dem Teig aus Roggen werden einige lokale Kräuter und Gewürzmischungen sowie Brotklee, Fenchel- und Kümmelsamen beigemengt. Die Form, eine flache 8 (acht) aus zwei runden, aneinandergefügten Laiben, hat dem Brot seinen Namen gegeben. Das Ur-Paarl ist die älteste Variante des Paarlbrotes aus dem Vintschgau. Die kleinen runden Brote werden mit lokalem Roggen, Dinkel und Sauerteig hergestellt.
Ehe die endlosen Apfelbaumplantagen Einzug gehalten haben, galt der Vintschgau als die Kornkammer Tirols. Das Hauptgetreide war und ist der Roggen (Secale cereale). In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im Vintschgau auf ca. 4.500 ha Roggen angebaut, das entspricht einem Achtel der gesamten Roggenernte im Alpenraum. Der Untere und der Mittlere Vintschgau sind durch die Intensivkulturen eintönig geworden, während die im Oberen Vintschgau (noch) vorherrschende Grünlandwirtschaft dem Tal schärfere Konturen und mehr Profil verleiht.