M wie MATSCH
Fraktion von Mals: Dorf, Tal, Geschichte und Bewohner von Matsch sind unlösbar mit der Geschichte der Vögte von Matsch verbunden und verzahnt. 1160 tritt der erste Vogt von Matsch, Egno de Amatia, urkundlich auf. Die Vögte von Matsch stammen vom Geschlecht der Tarasper, einem churrätischen Uradelsgeschlecht, ab. Ich verweise an dieser Stelle auf die einschlägige Fachliteratur. Erwähnt soll hier werden, dass das Gericht Matsch erst 1825 mit dem Gericht Glurns vereinigt wird, und dass Matsch erst 1927 den Status einer selbstständigen Gemeinde verliert und als Fraktion Matsch der Groß-Gemeinde Mals einverleibt wird.
Der Ursprung des Namens Matsch liegt im Dunkeln, vielleicht liegt ihm die romanische Bezeichnung für Sumpf „Lamacia” zugrunde.
Seehöhe: 1.564 m
Einwohner: ca. 500 im Dorf Matsch, das gesamte Matschertal hat ca. 600 Einwohner.
Sehenswürdigkeiten:
Pfarrkirche zum hl. Florinus (siehe auch Bild Seite 26), die außerhalb des Dorfes, talauswärts, an der Straße nach Mals steht. Der Turm ist im Unterbau noch romanisch und hat heute eine barocke Zwiebelhaube. Das Langhaus wurde um 1500 errichtet, 1521 geweiht und nach 1799 gen Norden verlängert und neuerlich umgebaut. Polygonaler Chorschluss, im Schiff Tonne mit Stichkappen, Rundbogenfenster. Hochaltar und Kanzel stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Kapelle zum hl. Florinus, die außerhalb des Dorfes, taleinwärts, an der Straße zum Glieshof steht und im Jahr 1853 im neuromanischen Stil erbaut wurde. Hölzerner Fassadendachreiter, Tonnengewölbe mit Stichkappen, polygonaler Chorschluss, Rundbogenfenster. Die ursprüngliche Kapelle von 1492 stand höher am Hang und wurde 1802 von einer Lawine weggefegt.
Josefskapelle, Bau aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in der Nähe des talauswärtigen Parkplatzes vor dem Dorf gelegen. Marienkapelle bei den Thaneihöfen: Ein einfacher Kapellenbau mit Fassadendachreiter aus dem 18. Jahrhundert.
Sebastianikapelle am Glieshof, ein schlichter Bau, 1804 errichtet, Fassadendachreiter mit polygonalem Helm, Spitzbogenfenster, Gewölbe mit Stichkappen.
Besonderheiten:
Gemeindeturm mit Rundbogenschallfenstern von 1497. Ursprünglich zu einer abgebrochenen Kirche gehörig. Romanisches Mauerwerk aus dem 13. Jahrhundert. Pyramidendach (Schindeln), rundbogige Schallfenster.
Der Weiler Kartatsch mit der Kapelle „Unsere Liebe Frau in Kartatsch” im Talgrund. Bau aus dem 17. Jahrhundert mit Fassadenglockenmauer und polygonalem Chorschluss. Tonne mit Stichkappen und Stuckrippen, Flachbogenfenster.
Die Schlossruinen von Ober- und Untermatsch: Obermatsch ist eine kleine Anlage aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Reste des unteren Bergfrieds haben sich noch erhalten. Untermatsch: Nach der Tradition ist die Burg etwas später erbaut worden als Obermatsch. Es sind nur mehr spärliche Mauerreste mit einem künstlichen Halsgraben vorhanden, ein Anbau mit Fenster und Seitensitzen. Noch gut erhalten ist hingegen die Burgkapelle zum hl. Martin. Im Kirchenschiff der ehemals zweigeschossigen Burgkapelle ist noch romanische Bausubstanz erhalten. Der polygonale Chor mit Gratgewölbe wurde 1655 angebaut. Im Schiff befindet sich eine Kassettendecke von 1648. Spitzbogenfenster. Hölzerner Fassadendachreiter.
Die rätischen Fluren (= aus geprägte Feldterrassen mit bis zu 15 m hohen Stützmauern)