F wie FRÖHLICHSBURG
Der Bergfried der Malser Fröhlichsburg (früher auch Malsburg genannt) ist einer der seltenen Rundtürme Tirols. Er ist ca. 33 m hoch und hat einen Umfang von ebenfalls ca. 33 m. Dieser mächtige Rundturm prägt nicht nur das Ortsbild von Mals, sondern ist eines der markantesten Wahrzeichen des gesamten Oberen Vintschgaus.
Die Burganlage wurde im 12. Jahrhundert durch die erstmals 1149 erwähnten Herren von Mals erbaut, daher auch die alte Bezeichnung Malsburg. Von ca. 1400 bis 1499 war die Burg Sitz des landesfürstlichen Richters, der erst nach der Calvenschlacht endgültig nach Glurns übersiedelte. 1499, im Rahmen des Engadiner Krieges, brennen die Bündner nach der erwähnten Calvenschlacht Schloss und Turm nieder. Der damalige gerichtliche Pfleger war Jörg von Lichtenstein. 1563 verlieh Ferdinand I. den „alten unbewohnten Turm zu Mals” den Brüdern Balthasar, Karl, Hans und Pankraz, genannt die Fröhlichen, zu Lehen. Diese adeligen Herren lassen Burg und Turm notdürftig wieder herrichten und geben der Burg auch den heutigen Namen. Da diese adelige Familie aber Ende des 17. Jahrhunderts ausstirbt, geht die Burg in bäuerlichen Besitz über. Der jeweilige Besitzer ist aber naturgemäß mehr an den zur Burg gehörigen Äckern und Wiesen, als an der Burganlage interessiert, und so wird die Burg bereits 1736 als Ruine beschrieben. 1838, bei der Erweiterung der Pfarrkirche von Mals, wird überdies ein großer Teil des Palas abgerissen und als Steinbruch verwendet.
Heute ist diese Burgruine in Privatbesitz von Luis Tumler, Bauer und Müller in Mals. Der 502 Mitglieder starke Verein „Freunde der Fröhlichsburg”, am 16. November 2002 in Mals gegründet, restaurierte mit Hilfe des Landesdenkmalamtes, der Kulturabteilung des Landes Südtirol, der Stiftung Südtiroler Sparkasse und der örtlichen Raiffeisen- und Volksbank den Fröhlichsturm und machte ihn der Öffentlichkeit wieder zugänglich. Am 5. September 2004, nach vollendeter Restauration und vollzogener Einweihung, wurde der Verein „Freunde der Fröhlichsburg” wieder aufgelöst. Vereinsvorsitzender war der Verfasser dieser Schrift.
Detaillierte Informationen zur Geschichte, zum Bau und zur Restauration des Fröhlichsturms sind der Festschrift „Die Fröhlichsburg zu Mals” zu entnehmen. Am 9. September 2006 wurde auf dem Fröhlichsturm zu Mals die bronzene „Betrachterfigur” vom Künstler Gert Gschwendtner installiert und ihrer Bestimmung übergeben. Besitzer der „Betrachterfigur” ist der Inhaber dieser Schrift, er stellt sie aber, bis auf Widerruf, dem Fröhlichsturm und seinen Besuchern zur Verfügung.