M wie MARIENBERG
(oberhalb von Burgeis bei Mals) ist die höchstgelegene Benediktinerabtei Europas. Sie wurde von den Herren von Tarasp 1095 zuerst in Scuol/Schuls gegründet und 1146 in den Vintschgau bei St. Stephan und 1150 an die heutige Stelle verlegt. Sie beherbergt in ihrer Krypta (1160 geweiht) Malereien, die um 1175 geschaffen wurden und die europaweit zu den bedeutendsten Schätzen der romanischen Freskokunst gehören. Die (einst romanische) Stiftskirche (dreischiffige Basilika) wurde 1201 geweiht. Unter Abt Matthias Lang (1615-1640), nach Pest und Niedergang, wurde Marienberg fast „neu gegründet”, barockisiert und in die heutige Form gebracht. Im Inneren des Klosters befinden sind mehrere Kapellen und eine mit ca. 100.000 Büchern bestückte Bibliothek, die zurzeit (Stand 2012) von der „EHB-Gruppe” um Dr. P. Bruno Klammer historisch erfasst und digitalisiert wird.
Die zum Kloster Marienberg gehörende Kirche St. Stephan (Bild siehe Seite 74) ist uralt, bei Grabungen wurden Vorgängerkirchen aus dem 7. Jahrhundert und aus dem 10. und 11. Jahrhundert festgestellt. Es ist ein vorromanischer hoher Sakralbau mit abgesetztem, gerade abschließendem Chor, besitzt ein Tonnengewölbe, eine Fassadenglockenmauer, das Schiff hat eine Flachdecke und einen hölzernen umlaufenden Emporengang. Im Chor sind Freskenreste von 1490. Am Eingang eine Schulterbogentür. Der dortige Friedhof ist die heutige Begräbnisstätte der Marienberger Mönche.
Abtei Marienberg
Schlinig1
39024 MalsSchlinig
Tel. (0039)-0473-831306
Fax: (0039)-0473-830633
Email: info@marienberg.it
Mönche in Marienberg (Ordo Sancti Benedicti – OSB), Stand Oktober 2012:
Abt P. Markus Spanier (50. Abt, postuliert aus Ottobeuren)
Alt-Abt P. Bruno Trauner (49. Abt)
P. Peter Perkmann (Subprior und zusätzlich Pfarrer von Schlinig)
P. Sebastian Kuenrath
P. Ulrich Faust
P. Pius Rabensteiner
P. Martin Angerer (zusätzlich Pfarrer von Burgeis)
Br. Nikolaus Zöschg
P. Philipp Kuschmann (Diakon)
Fr. Urs Maria Stadelmann (Diakon)
Zeitliche Gelübde:
P. Benedikt Zeitz
Fr. Anselm Krieg
Novize:
Fr. Ralf Wentzel