S wie SCHEIBENSCHLAGEN
Das Scheibenschlagen ist ein vorchristlicher Sonnwendbrauch und Fruchtbarkeitskult. Am ersten Sonntag in der Fastenzeit (dem „Scheibnschloogsunnta”) werden im Vintschgau (zwischen Schlanders und Burgeis) sogenannte Hexen aufgestellt (mit Stroh umwickelte Holzkreuze oder Holzlattengestelle) und bei einbrechender Dunkelheit abgebrannt.
Gleichzeitig werden Holzscheiben, die in ihrer Mitte ein Loch haben, auf lange, elastische Haselnussstöcke gesteckt, im Feuer zum Glühen gebracht, und dann, unter beschwörenden Rufen um Glück und Liebe, in die Nacht hinaus geschlagen. Je weiter eine solche Glühscheibe fliegt, desto mehr bringt sie dem Abschläger und Bittsteller Glück.